Im 17. Jahrhundert wuchs insbesondere in Holland die Bedeutung der Wissenschaften sprunghaft an. Dies zeigt sich auch darin, dass Forscher und Gelehrte zu gefragten Bildmotiven wurden. Ein Beispiel dafür sehen Sie hier. Der berühmte Delfter Feinmaler mit dem kleinen OEuvre, Johannes Vermeer, malte einen Geografen in seinem Studierzimmer, gebeugt über seinen Arbeitstisch, umgeben von Utensilien seiner Gelehrsamkeit. Er ist allein und erwartet wohl auch keinen Besuch – auf dem Boden liegen Papiere herum; auch der Hausmantel steht für den Rückzug in die Arbeit. Alles im Raum ist still, die rechte Hand hält inne.

Die einzige „Handlung“ liegt hinter der Stirn des Geografen. Er steht buchstäblich im Licht der Erkenntnis. Diesen Moment zeigt Vermeer in einer einzigartigen atmosphärischen Verdichtung. Noch über seine Papiere gebeugt, den Zirkel in der Hand, erhebt der Geograf den Blick in Richtung des durch das Fenster hereinflutenden Lichtes, so, als sei ihm just in diesem Moment der zündende Gedanke zur Lösung seines Problems gekommen. Dabei behält das Bild das Geheimnis, worüber der Geograf nachdenkt, für sich.

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