Wir alle sind in Fami­li­en auf­ge­wach­sen und auch wenn wir die­se als Her­an­wach­sen­de ver­las­sen, blei­ben wir meis­tens wei­ter­hin mit unse­rer Ursprungs­fa­mi­lie in Kon­takt. Was wir in unse­rer Fami­lie erle­ben, ob wir Ein­zel­kin­der sind oder Geschwis­ter haben, hat Aus­wir­kun­gen auf unser gesam­tes Leben. Über­ra­schen­der­wei­se wur­de die längs­te und nicht sel­ten inten­sivs­te Bezie­hung im Leben eines Men­schen – die Geschwis­ter­be­zie­hung – bis­lang wenig erforscht und noch nie als Aus­stel­lung thematisiert.

Ob Zwil­lin­ge, Geschwis­ter, Stief­ge­schwis­ter oder Geschwis­ter im Geis­te, wer mit ande­ren auf­wächst, ist kon­flikt­fä­hig und übt sich meist früh in Für­sor­ge und Soli­da­ri­tät – kurz der oder die erwirbt sich wich­ti­ge Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen für ein mensch­li­ches Miteinander.

Die­ Schau Sisters & Brothers (26.05. bis 17.09.) doku­men­tiert das facet­ten­rei­che The­ma der Geschwis­ter­be­zie­hung in der bil­den­den Kunst erst­mals umfas­send mit rund 100 Wer­ken. Die von der Kunst­hal­le Tübin­gen ent­wi­ckel­te Aus­stel­lung wird in Linz mit zahl­rei­chen Wer­ken aus den Samm­lun­gen von Lentos und Nordico erwei­tert und zeigt neben frü­hes­ten Foto­gra­fien auch exem­pla­ri­sche Mär­chen­bü­cher der Brü­der Grimm, in denen die Geschwis­ter­the­ma­tik eine gro­ße Rol­le spielt.

Aus kul­tur­his­to­ri­scher Per­spek­ti­ve machen die gezeig­ten Gemäl­de, Zeich­nun­gen, Foto­gra­fien, Skulp­tu­ren, Objek­te und Vide­os anhand eines chro­no­lo­gi­schen Par­cours die Ver­än­de­rung der Geschwis­ter­dar­stel­lun­gen vom 16. Jahr­hun­dert bis in die Gegen­wart anschaulich.

Kura­to­rin und Pro­jekt­idee: Nico­le Fritz, Kunst­hal­le Tübingen
Co-Kura­to­rin Lentos: Eli­sa­beth Nowak-Thaller

Weitere Informationen: Lentos Kunstmuseum Linz

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