2017, Installation, Radioteleskop mit malender Maschine

2002 stellte der Physiker Stephan Wolfram fest, dass »unser gesamtes Universum vielleicht durch nur ein einziges einfaches Programm gesteuert wird, das allem zugrunde liegt«. [1] Die Komplexität unserer Lebenswelt – uns selbst eingeschlossen – ist das Ergebnis eines einfachen Programms, von vielleicht einer oder zwei Zeilen Code. Dieses Programm läuft bereits seit langer Zeit und seinen Code haben wir noch nicht entschlüsselt. »Radio Painting Station: Looking for the Waterhole« [2] greift diese Behauptung auf und macht sich daran, das All über Karlsruhe um 24:00 Uhr zu beobachten und die jeweiligen Unterschiede mit einer Serie von vier Bildern aufzuzeichnen.

Im Zentrum der Beobachtungen steht dabei die Wasserstofflinie, jene spektrale Emission, die entsteht, wenn sich neutrale Wasserstoffatome im interstellaren Raum durch die Aufnahme von Energie verändern. Die Arbeit selbst stellt eine Inszenierung dar, bei der ein Radioteleskop die Emissionen verdichtet, filtert, verstärkt und digitalisiert [3], so dass sie von einem mechatronischen System in Form von Gemälden aufgezeichnet werden können. Geschehen wird dies fortlaufend im Zeitraum vom 15. Dezember 2017 bis zum 14. Januar 2018. Die Visualisierung durch konzentrische Formen steht in einem onomatopoetischen Verhältnis zu den atomaren Referenten. Durch den Prozess des Vergleichens kann so eine Sprache der Differenz entstehen.

Gefördert von Kamahi Electronics, ZKM | Karlsruhe, der University of Auckland und dem Chartwell Trust.

Weitere Informationen: ZKM Karlsruhe

Videodokumentation: ZKM | Videostudio
Kamera: Frenz Jordt
Schnitt: Frenz Jordt
Interview: Jenny Starick

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