Der Bildhauer Adolf von Donndorf (1835–1916) gehört zu den berühmten Söhnen Weimars und war der Stadt sein Leben lang eng verbunden. Bekannt ist er vor allem als Schöpfer zweier bedeutender Denkmäler im Zentrum Weimars: des Reiterstandbildes von Großherzog Carl August und des Brunnens der Mutterliebe.
Die Stadt verlieh ihm 1875 das Ehrenbürgerrecht und richtete ihm 1907 ein Künstlermuseum ein. Es wurde ausdrücklich zur Präsentation seiner originalen Gipsmodelle von Denkmälern, Entwürfen, Büsten, Statuetten und Reliefs gebaut. Obwohl sich das einstige Ausstellungshaus bis heute erhalten hat, ist das Donndorf-Museum aus dem kulturellen Gedächtnis der Stadt verschwunden.
Donndorf war ein bekannter Bildhauer der Kaiserzeit und bedeutender Repräsentant der spätklassizistischen Bildhauerschule. Seinen künstlerischen Durchbruch erzielte er mit der Vollendung des Wormser Reformationsdenkmals, das sein Lehrer Ernst Rietschel (1804–1861) entworfen hatte. Deutschlandweit schuf er zahlreiche Nationaldenkmäler wie das Eisenacher Luther-Standbild oder die Figuren des Monuments für Kaiser Wilhelm I. auf der Hohensyburg bei Dortmund. Vor allem aber prägte Donndorf mit seinen überaus zahlreichen Porträts – in Büstenform oder als Reliefmedaillon ausgeführt – das Bild prominenter Persönlichkeiten der Epoche. 14 Plastiken des Künstlers aus dem Museumsbestand werden am historischen Ort gezeigt.
Im Interview: Katharina Krügel, Kustodin Skulpturensammlung bei der Klassik Stiftung Weimar und Diethard Walter, Leiter des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens.
Video: Dilan Altun und André Kühn
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