Wieder präsentiert das Kunsthaus Zug seinen Besuchern eine besondere Facette der eigenen Sammlung.
Im Zentrum steht dabei die grandiose Suite „Paris sans Fin“ mit 150 Lithografien von Alberto Giacometti, eine Leihgabe aus Privatbesitz.

Die posthum 1969 erschienene Folge fängt Giacomettis zehnjährige Streifzüge durch die Metropole mit ihren Cafés, Boulevards, Autos, Brücken und Monumenten ein, dazwischen holt es uns immer wieder zurück in sein Atelier. Man kann die vielfältige Folge als Summe seiner Realitätserfahrungen verstehen, von einer brüchigen «Welt als riesiges unbekanntes Wesen» und «grenzenlose Vielfalt überall» (Giacometti).

Paris war die Welthauptstadt der Kunst, als dort 1908 der Kubismus entstand und sich entfaltete. Eine Strömung, die in der Sammlung des Kunsthaus Zug mit Papierarbeiten, Gemälden, Objekten und Plastiken zahlreicher Künstler prominent vertreten ist: Paul Cézanne, Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris, Fernand Léger, Jacques Villon, Albert Gleizes, Marcel Gromaire, Alexander Archipenko, aus Deutschland August Macke, Franz Marc, Paul Klee, Oskar Schlemmer, sowie aus Österreich Herbert Boeckl und Fritz Wotruba.

In der offen gestalteten Sammlungscollage sind auch Werke der Basler Rudolf Maeglin, Walter Moeschlin, Meret Oppenheim, Kurt Seligmann und Walter Kurt Wiemken zu sehen, die Paris wesentliche künstlerische Impulse verdanken. Und für die verdrehte Kunstwelt des komödiantischen Zürcher Picassoverehrers Friedrich Kuhn steht ein eigener Raum bereit.

Besucher bekommen zudem einen Einblick in den vielschichtigen Prozess des Projekts Ship of Tolerance von Ilya und Emilia Kabakov. Gezeigt werden auch grossformatige Gemälde von Ilya Kabakov, die sich als Leihgaben in der Sammlung befinden. Ein vielteiliges Album von ihm aus der Sowjetzeit zeigt ein rätselhaftes ‹Welt-Wesen› und antwortet damit auf Giacomettis Paris sans Fin.

Kuratiert von Matthias Haldemann

Produktion: © art-tv.ch

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