Jugendliche küren im Deutschen Filmmuseum ihre Lieblingsexponate

Im Bildungsprojekt My Favourites. Ausstellungsstücke im Deutschen Filmmuseum erkunden Jugendliche die Dauerausstellung und beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit ihren Lieblingsexponaten. Die elf Jugendlichen besuchen während des Peer-to-Peer-Projekts mehrere Monate lang außerhalb der Schule – an Wochenenden und in den Ferien – immer wieder die Dauerausstellung, die das Filmische Erzählen in den Fokus rückt, und erwerben dabei zahlreiche Qualifikationen. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms „Von uns – für uns! Die Museen unserer Stadt entdeckt.“ des Deutschen Museumsbundes.

Neben der eigenständigen Recherche zu einem selbstgewählten Exponat, ihrem „Favourite“, wurden die Jugendlichen in mehreren Workshops mit Techniken vertraut gemacht, die ihnen halfen, die Exponate auf ganz unterschiedliche Weise zu ergründen. So eröffnete ein Textworkshop mit der Journalistin Anne Jacoby neue phantasievolle und kreative Zugänge zu den Ausstellungsobjekten, ein Fotoworkshop mit der Künstlerin Milena Büsch neue Blickwinkel in der Annäherung an die Exponate. Im Fotolabor der Städelschule entstanden künstlerisch aufwändige Fotogramme der „Lieblinge“. Mit Geschichten und Gedichten erschlossen sich die Jugendlichen ihre Exponate in einer Schreibwerkstatt mit dem Autor Matthias Göritz, der für sie auch aus seinem dem Thema Film gewidmeten Roman „Träumer und Sünder“ las.

Die Ergebnisse dieser Arbeit haben die Jugendlichen an einem „Peer-Tag“ am Samstag, 4. Juni, ihren Freunden präsentiert und wurden damit selbst zu Gastgebern im Deutschen Filmmuseum. Jede/r der Projektteilnehmer/innen brachte mehrere Freund/innen als „Peers“ mit. Rund 30 Freunde ließen sich sich von den Projektteilnehmer/innen durch die Ausstellung führen und mit spannenden Hintergründen zu den Exponaten überraschen. Nachdem die Jugendlichen ihren Gästen ihr Lieblingsexponat präsentiert und damit ihr erworbenes Wissen weitergegeben hatten, wählten die Peers ihre eigenen „Favourites“ und fotografierten diese. Der Tag wurde von den Jugendlichen eigenständig organisiert und durchgeführt.

Am Samstag, 25. Juni, präsentierten dann alle Projektteilnehmer/innen und ihre Peers ihren Freund/inn/en und Familien die Fotografien, Collagen und Texte, die während des Projekts entstanden sind, und berichteten über die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen. Gezeigt wurde auch ein Film, den Filmemacher Jasper Landmann gemeinsam mit den Jugendlichen des Projekts gemacht hat. Landmann hat in den letzten Monaten immer wieder die Arbeit der Jugendlichen im Projekt mit der Kamera begleitet.

Als Favorit und absolutes Lieblingsexponat der jungen Leute setzt sich klar das Alien aus dem gleichnamigen Film (US 1979, R: Ridley Scott) durch, das das Deutsche Filmmuseum zur Wiedereröffnung des Hauses 2011 für seine Dauerausstellung erwerben konnte. Platz zwei nahm das Requisit der Blechtrommel aus Volker Schlöndorffs Verfilmung des Grass-Romans (DE,FR 1979) ein, dicht gefolgt von dem Modell der Pont au Change aus dem Film DAS PARFUM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS (DE, FR, ES, US 2006. R: Tom Tykwer) auf Platz drei.

Das an Kinder und Jugendliche gerichtete Aktionsprogramm „Von uns – für uns! Die Museen unserer Stadt entdeckt.“ des Deutschen Museumsbundes ist Teil der Initiative „Kultur macht stark- Bündnisse für Bildung“. Ziel des Programms ist es, Kinder und Jugendliche, die von Haus aus nur wenig Zugang zur Kultur haben, für Museen zu begeistern und ihnen eine aktive Teilhabe zu ermöglichen.

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