Italien spielte im Leben und Werk Max Liebermanns (1847–1935) eine untergeordnete, aber keineswegs unbedeutende Rolle. Über viele Jahre zog es den Berliner Maler vor allem in die Niederlande, die er als seine „Malheimat“ verstand. Auch Frankreich beeinflusste ihn stark – nach dem Studium in Weimar lebte er in Paris und setzte sich intensiv mit der modernen französischen Kunst auseinander.
Die klassische Italienreise, für viele Künstler*innen seiner Zeit ein Muss, ließ Liebermann lange aus. Erst 1878 reiste er erstmals über die Alpen nach Venedig. Italien erschien ihm „zu pittoresk“, Anfang der 1890er Jahre bezeichnete er sich sogar als „verhärteten Anti-Italiener“. Sein Biograf Erich Hancke schrieb später, Liebermann habe keinen Zugang zur italienischen Natur und Kunst gefunden.
Dennoch reiste Liebermann ab den späten 1870er Jahren mehrfach nach Italien und knüpfte Kontakte zur lokalen Kunstszene. Italienische Motive fanden Eingang in sein Werk, und er beteiligte sich an internationalen Ausstellungen im Königreich Italien. Die aktuelle Ausstellung beleuchtet erstmals diese bislang wenig beachtete Facette seines Schaffens.
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