Was verbindet Lady Gaga, Beyoncé und Julian Assange mit historischen Wandteppichen?
Die Berliner Künstlerin Margret Eicher schafft in ihren „Medientapisserien®“ einen spannenden Dialog zwischen Tradition und Moderne, indem sie ikonische Motive unserer digitalen Gegenwart mit klassischen Bildkonzepten verbindet. In einer groß angelegten Einzelausstellung präsentiert das ZKM | Karlsruhe ihre Werke im Kontext der interaktiven Ausstellung »zkm_gameplay. the next level«.
Eichers vielschichtige Wandteppiche setzen auf die Gegensätze zwischen der opulenten Ästhetik historischer Gobelins und den dynamischen Bildwelten des 21. Jahrhunderts. Ihre Arbeiten reflektieren die Informationsgesellschaft und porträtieren deren prägende Figuren und Themen. Gefertigt in einem industriellen Jacquardverfahren in Flandern, erinnern ihre Tapisserien an barocke Kunstwerke, während sie zugleich aktuelle Medienfragmente wie serielle Muster oder entsättigte Farbpaletten in Szene setzen.
Zentrales Werk der Ausstellung ist der monumentale 30 Meter lange Bildteppich »BATTLE:RELOADED« (2022), inspiriert vom mittelalterlichen »Teppich von Bayeux«. In dieser schwarzweißen Erzählung tauchen Gestalten der Pop- und Digitalkultur wie Julian Assange, Lady Gaga, Lara Croft und die Ninja Turtles auf, die Eichers kritische Perspektive auf unsere mediale Realität verkörpern.
Die Ausstellung »Digital Worlds« umfasst 14 großformatige Medientapisserien, digitale Aquarelle aus der Reihe »Aquaworld« sowie die Installation »Amazing-Amazon-Stars« (1999). Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Jacquardwebstuhl, einer bahnbrechenden Erfindung des frühen 19. Jahrhunderts, schlägt dabei eine Brücke zur Geschichte der Automation und der digitalen Bildbearbeitung, da der Jacquardwebstuhl als Vorläufer der Computertechnik gilt.
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