In England ist die Bildhauerin Elisabeth Frink (1930-1993) ein Begriff, für das europäische Festland bleibt sie eine völlig neu zu entdeckende Künstlerpersönlichkeit. Die erste umfängliche Einzelausstellung hierzulande unter dem Titel »Man is an Animal« zeigt ausgewählte Werke aus ihrem Œuvre mit dem Fokus auf ihre Darstellungen von Männern, die sich mit dem Thema menschlicher Ge-walt auseinandersetzen, ohne sie direkt abzubilden. Ausgestellt werden ca. 20 überlebensgroße Skulpturen und stilisierte Bronzeköpfe.
Wenigen Bildhauern gelang es so wie ihr, Figuren mit einer enormen räumlichen Präsenz und Wucht auszustatten, die sie über Überlebensgröße und nuancierte Bewegungsmomente erreicht. Frink hat mehrmals ihre ambivalente Beziehung zum Faszinosum »Mann« beschrieben. Körperliche Anziehung stehen abstoßende Eitelkeit und Gewalt bis zur Selbstzerstörung gegenüber. Sie be-nutzte die männliche Figur, um die zerstörerische Machtgier der Menschen zu hinterfragen, die trotz Jahrtausende alter Zivilisation immer noch die Welt beherrscht.
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