Kuratorin Anne-Katrin Rossberg im Gespräch mit dem Sammler Ernst Ploil und der Gastkuratorin Elisabeth Schmuttermeier

Ein Gespräch über die – zu Unrecht oft unbekannten – Künstlerinnen der Wiener Werkstätte, die Leidenschaft des Sammelns und die kuratorischen Intentionen bei der Ausstellung.

DIE FRAUEN DER WIENER WERKSTÄTTE
Mi, 05.05.2021–So, 03.10.2021
MAK – Museum für angewandte Kunst

Wer prägte den Stil der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte (WW)? Sofort drängen sich die großen Künstlernamen auf: Josef Hoffmann, Koloman Moser und Dagobert Peche. Von Anfang an aber waren auch Künstlerinnen an den Produktionen der WW beteiligt. Bis zur Auflösung 1932 erhöhte sich ihre Zahl laufend, und besonders in der Zwischenkriegszeit bestimmten Mathilde Flögl, Maria Likarz, Felice Rix oder Vally Wieselthier mit fantastischen Stoffmustern und expressiver Keramik den Look der WW. Im Zuge der Recherchen konnten rund 180 Künstlerinnen namhaft gemacht werden, von denen etwa die Hälfte in dieser Ausstellung vertreten ist.

Ausgebildet an der Wiener Kunstgewerbeschule und von Hoffmann in die WW geholt, entwarfen die Frauen Textildesign, Mode, Wohnaccessoires, Spielzeug und Gebrauchsgrafik und eroberten sich zudem mit der Keramik ein Feld, in dem sie auch rein künstlerisch tätig sein konnten. Für Interieurs – seien es Wohnungen, Lokale oder Ausstellungsräume – entwickelten sie außergewöhnliche Wandgestaltungen. Zu ihrer Zeit viel beachtet, gerieten die Künstlerinnen nach dem Ende der WW weitgehend in Vergessenheit. Katalog und Ausstellung wollen ihnen ein Gesicht geben und auf ein Werk hinweisen, das die einzigartige Stellung der Wiener Werkstätte zwischen Jugendstil und Bauhaus mitbegründet hat.

Weitere Informationen: MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien

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