In einer umfangreichen Sonderausstellung präsentiert die Liebieghaus Skulpturensammlung vom 4. November 2015 bis 28. März 2016 zentrale Kunstwerke des französischen Rokoko. Mit über 80 herausragenden Leihgaben fokussiert die Ausstellung „Gefährliche Liebschaften“ das neu aufkommende Konzept von empfindsamer Liebe und deren vorherrschende Darstellung in der französischen Kunst um 1750 und vergegenwärtigt die Verführungskraft des Rokoko. Zu sehen sind Skulpturen, Biskuitporzellanstatuetten, Gemälde und Grafiken sowie Kunsthandwerk von namhaften Leihgebern, wie dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Musée du Louvre in Paris, dem British Museum und dem Victoria and Albert Museum in London, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid oder dem Wallraf-Richartz Museum & Fondation Corboud in Köln und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek in München. Nicht nur Kunsttheoretiker und Schriftsteller, auch bildende Künstler machten sich während der Regierungszeit des französischen Königs Ludwig XV. über die Bedeutung von Gefühlen und Leidenschaften Gedanken. Waren im 17. Jahrhundert noch standardisierte Gefühlsdarstellungen grundlegend, so verloren, je mehr die Liebe als Emotion des Individuums verstanden und zum Sinn des Lebens erhoben wurde, vorgegebene Leidenschaftsformeln in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Gewicht.
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