Leyla Yenirce über “Holy Water” im Haus der Kunst München

„Musik war sehr wichtig für mich, als der Genozid passiert ist, weil ich das Gefühl hatte, ich hatte dort einen Zufluchtsort. Ich hab sehr viel Ambient-Musik gehört, und ich glaube das liegt einfach daran, dass diese flächige, manchmal etwas strukturlose Musik für mich im Gefühl Raum und Zeit aufheben kann.“ – Leyla Yenirc über „Holy Water“

In Leyla Yenirces Klanginstallation „Holy Water“ entfaltet sich ein sphärisches Crescendo, das durch den Körper ins Bewusstsein gelangt. Das Werk basiert auf einem BBC-Interview, das in Lalisch aufgezeichnet wurde, dem heiligen Tempel der Jesid*innen im Nordirak. Dort erleben Frauen und Mädchen eine Wiedertaufe, die den seit 2014 vom sogenannten Islamischen Staat durchgeführten Genozid überlebt haben.

Die virtuose Komposition verarbeitet und transformiert traumatisch-historische Ereignisse. Zugleich wirft „Holy Water“ die Frage nach den Grenzen ritueller Reinigungen zur Überwindung von Traumata auf.

Mehr unter: www.hausderkunst.de

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