Der Kunst- und Kulturbetrieb ist ein Krisenherd: Ausgerechnet dort, wo künstlerische Positionen, Wissen und Identitäten ausgehandelt und vermittelt werden, bricht sich seit einigen Jahren ein besonders polarisierter Meinungsstreit über Rassismus und Antisemitismus bahn, der die Komplexität mehrdimensionaler Identitäten verkennt. Rund um internationale Kulturveranstaltungen werden erbitterte Auseinandersetzungen geführt zwischen Vertreter*innen postkolonialer, rassismuskritischer Positionen und Palästina-Solidarität auf der einen und Vertreter*innen von Antisemitismuskritik und Israel-Solidarität auf der anderen Seite.

Rund um die documenta 15 in Kassel hat sich dieser Konflikt zuletzt wie unter einem Brennglas gezeigt. Trotz monatelanger Debatten im Vorfeld der Eröffnung ist es nicht gelungen, sich einen Weg durch das Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und offensichtlich antisemitischen Darstellungen zu bahnen.

Das Podium will Positionen der Antisemitismuskritik, der Rassismuskritik und des Postkolonialismus in einen Dialog bringen, jeweilige Leerstellen kritisch in den Blick nehmen und den verhärteten Fronten in dieser Debatte möglichst konstruktiv entgegenarbeiten.

Podiumsgäste:

  • Hito Steyerl (Filmemacherin, Autorin & Videokünstlerin)
  • Nele Pollatschek (Autorin)
  • Julia Yael Alfandari (Leitung politische Bildung, Bildungsstätte Anne Frank)

Moderation: René Aguigah (Deutschlandfunk)

Mehr unter: www.bs-anne-frank.de

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