Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) gilt als Begründer der modernen Archäologie und Kunstwissenschaft. Mit seiner Formel von der »edlen Einfalt und stillen Größe« antiker Kunst war er ein Wegbereiter der klassizistischen Ästhetik in Europa. Anlässlich seines 300. Geburtstags präsentiert die Klassik Stiftung Weimar in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die erste umfassende Ausstellung zu Winckelmann, der als einflussreicher Forscher, Schriftsteller und Kritiker unseren Blick auf die Antike wesentlich geprägt hat.

Winckelmann wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Weg führte ihn über Halle, Jena und Dresden nach Italien, wo er im päpstlichen Rom zu einer internationalen Berühmtheit wurde. Winckelmann war vieles: ein schwärmerischer Visionär, ein gelehrter Enthusiast und ein geistiger Abenteurer, der für seinen Lebenstraum alles auf eine Karte setzte. Nicht zuletzt sein gewaltsamer Tod, der auf Goethe und andere Zeitgenossen wie ein »Donnerschlag« wirkte, ließ ihn innerhalb weniger Jahre zu einer in ganz Europa verehrten Berühmtheit aufsteigen.

Gleich einem Kaleidoskop zeigt die Ausstellung die Faszinationskraft von Winckelmanns außergewöhnlichem Leben und seinem revolutionären Werk, in dem Antike und Moderne einander begegnen. Hochkarätige Exponate aus deutschen und internationalen Sammlungen verdeutlichen die Wirkung seiner ästhetischen, anthropologischen und politischen Ideen vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Erstmals werden die drei Gemälde mit Winckelmanns Bildnis aus Weimar, Zürich und New York zusammengeführt.

Die Ausstellung »Winckelmann. Moderne Antike« ist vom 7. April bis 2. Juli 2017 im Neuen Museum in Weimar zu sehen.

Mehr dazu unter www.klassik-stiftung.de/winckelmann und https://blog.klassik-stiftung.de

Video: André Kühn, Benjamin Grau

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