Im Rahmen des Projektes »EASTN-DC« werden selbstspielende Klavierwerke im ZKM Foyer präsentiert.

Die wohl gelungensten akustischen Musikmaschinen sind durch die Integration von Instrument und Computer steuerbare Konzertflügel. Deren Entwicklung folgt einer langen Historie von autark spielenden Player Pianos bis hin zu Nancarrows präziser Papierrollen-Steuerung mit pneumatischer Mechanik. Computerflügel ermöglichen eine ungeahnte rhythmische Präzision, die sich bei mehreren verwendeten Instrumenten auch als Raumklang artikuliert. Mit freundlicher Unterstützung des ComputerStudio der Hochschule für Musik Karlsruhe, das dieses Konzert mit der Leihstellung von drei Computerflügeln ermöglicht, werden im großen Klangraum des Foyer des ZKM insgesamt vier Computerflügel von einem Computer gesteuert.
Hierfür bearbeitete Klarenz Barlow die berühmten »Studies« von Conlon Nancarrow für diese Besetzung und schuf eigene, überraschende polyphone Werke in einer erstaunlichen stilistischen Vielfalt.
Daneben wird das meisterhafte wie visionär komponierte »Eight Sketches – Duet for one Pianist« von Jean-Claude Risset präsentiert. Risset verwebt darin die Aktionen der Interpretin Susanne Achilles mit denen des von Michael Edwards gesteuerten Computers, der kontinuierlich in das Spiel der Pianistin eingreift.
Die Grenzen des Raumhörens und der Subtilität der Flügelmechanik reizt Ludger Brümmer mit seinem Werk »between twilight« aus. Das als Auftragswerk der Philharmonie Essen entstandene Werk wird hier erstmalig in der Fassung für vier Flügel zu hören sein wird.
Einen weiteren Höhepunkt wird die Duisburger Komponistin Jagyeong Ryu mit ihrer spannenden Uraufführung »Wenn ich auf den Flügeln singe, …« präsentieren.
Zusätzlich zu dem Abendkonzert werden die Flügel am 25. und 26. September tagsüber das Foyer des ZKM mit stündlichen Interventionen beleben. Hierbei kommt die als Klanginstallation präsentierte Gemeinschaftskomposition »Kla4« der Essener Komponisten Dirk Reith, Thomas Neuhaus, Michael Edwards und Günter Steinke zu Gehör, bei welcher deren jeweils unterschiedliche algorithmischen Ansätze in einem kommunikativem, ergänzenden und divergierenden Wechselspiel aufeinandertreffen. Auszüge dieser Werke werden auch in das Abendprogramm eingestreut.

Wegen eines technischen Problems in einem der Disklaviers beim vorigen Stück, war die Aufführung von Michael Edwards »gold im bach» nicht vollständig. Interessierte können sich das Stück dennoch anhören:

https://michael-edwards.org/wp/?p=1296

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts »EASTN-DC«, kofinanziert durch das Förderprogramm »Kreatives Europa« der Europäischen Union statt. Mit freundlicher Leihstellung von drei Computerflügeln des ComputerStudio der Hochschule für Musik Karlsruhe.

Weitere Informationen: ZKM

Abonniere unseren Newsletter