Das Podiumsgespräch „Der Nationalsozialismus im Comic“ beleuchtet ein faszinierendes, zugleich sensibles Thema: die Darstellung der NS-Zeit in Comics und Graphic Novels. Seit Art Spiegelmans bahnbrechendem Werk „Maus. Die Geschichte eines Überlebenden“ (1986) hat sich der Comic zu einem anerkannten Medium der Geschichtsdarstellung entwickelt. Immer mehr Autor:innen nutzen die visuelle Sprache des Comics, um historische Ereignisse emotional wie intellektuell zugänglich zu machen.
Prof. Dr. Christine Gundermann, Professorin für Public History an der Universität zu Köln, gibt in ihrem Vortrag einen fundierten Überblick über die Geschichte und Entwicklung des Geschichtscomics. Sie zeigt, wie Comics zur Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, Trauma und Geschichtsbewusstsein beitragen können – gerade in der Vermittlungsarbeit von Gedenkstätten und Museen.
Die Künstler:innen Hannah Brinkmann und David von Bassewitz geben persönliche Einblicke in ihre Arbeit. Brinkmann thematisiert in „Gegen mein Gewissen“ (2017) und „Zeit heilt keine Wunden“ (2024) den Nationalsozialismus, individuelle Verantwortung und die Aufarbeitung familiärer Geschichte. Von Bassewitz, Illustrator und Künstler, verbindet in „Stockhausen. Der Mann, der vom Sirius kam“ (2022) Kunst und Biografie und gestaltet derzeit Illustrationen für die Ausstellung „Die Nazis waren ja nicht einfach weg“ im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors.
Das Gespräch wird moderiert von Dr. Stephanie Bohra. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmenden, welche Chancen und Herausforderungen Comics in der Geschichtsvermittlung bieten – zwischen Kunst, Erinnerung und Verantwortung.
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