Amor als Sieger und der Schlafende Amor, die beiden berühmten Gemälde von Caravaggio, bilden den Ausgangspunkt einer vielgliedrigen, evokativen Kette von Bildern. Künstler und Auftraggeber erfreuten sich am Sujet, genossen den lebendig sinnlichen Naturalismus und die dramatische und oft humorvolle Darstellung von Liebe und Schmerz. Sie genossen die Beziehung zur Kunst der Antike und der Renaissance sowie zur erotischen Lyrik ebenso wie den Wettstreit zwischen Malerei und Bildhauerei. Für viele Künstler waren Caravaggios Gemälde, deren Glamour durch ambivalente Anklänge an die Welt der Straße und der Werkstatt noch verstärkt wird, eine Herausforderung. Manche huldigten ihm, während andere seine Ironie verwarfen und seine Bildwelt neu erdachten. Der Vortrag beleuchtet diese Sequenz von Bildern von Caravaggio und anderen, ihm nachfolgenden Künstlern wie Carlo Saraceni, Bartolomeo Manfredi und Alessandro Algardi.

Helen Langdon (BA in Cambridge, Doktorat in London), die ehemalige stellvertretende Direktorin der British School in Rom, ist eine Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin, die sich vor allem mit dem italienischen Barock beschäftigt. Zu ihren Publikationen zählen Claude Lorrain (19909, Caravaggio, a Life (1998), Caravaggio’s Cardsharps; Trickery and Illusion (2012) und Caravaggio and Cupid (The Watson Gorden Lecture 2016). 2010 kuratierte sie die Ausstellung Salvator Rosa: Bandits, Wilderness and Magic in der Dulwich Picture Gallery in London. Sie hat zahllose Beiträge für Ausstellungs­kataloge und wissenschaftliche Zeitschriften veröffentlicht und viele Buch­besprechungen für das Burlington Magazine verfasst.

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