Anjoula Hummel & Alopecia Areata

Anjoula Hummel aus Hannover hat die Autoimmunkrankheit Alopecia Areata und deshalb keine Körperhaare. In diesem kurzen Clip erzählt sie ihre Geschichte und warum sie das Foto eingereicht hat.

„Seit 2016 leide ich an der Autoimmunkrankheit Alopecia Areata (kreisrunder Haarausfall). Vereinfacht bedeutet dies, dass mein Immunsystem sich gegen meine Haare gewendet hat und diese abstößt. Inzwischen ist kein einziges Haar mehr an meinem Körper und ich habe eine psychisch stark belastende Zeit hinter mir. Im April 2020 habe ich mich entschlossen, Alopecia öffentlich auf meinem Instagram-Kanal @anjoulaaa zu thematisieren. Damit möchte ich vor allem anderen Betroffenen Mut machen.“ (Anjoula Hummel)

Anjoulas Foto (Foto: Lorena Schumacher) ist im Rahmen von „#HaarigeGeschichten. Bilder vom Menschen, Teil 2″ (22. Mai – 19. September 2021) zu sehen. Mit einer Auswahl von knapp 60 Fotos und deren Geschichten möchte die Kunsthalle Bremen den vielfältigen Erfahrungen, Gedanken und Konzepten von Haaren eine Stimme geben. Aber vor allem möchte das Museum Körperbehaarung und (auch in der Kunst) vorherrschende Schönheitsideale und Gendernormen hinterfragen und diskutieren. Die Fotos werden in der Dauerausstellung im Skulpturen-Saal „Bilder vom Menschen“ präsentiert. Denn die ausgestellten Skulpturen weisen ausschließlich Haare auf dem Kopf auf. Die Fotografien vervollständigen somit das Bild vom Menschen und erweitern das Bild vom Menschen um vorhandene oder fehlende Haare. Insgesamt haben uns über 1.000 Fotos auf den Aufruf #HaarigeGeschichten hin erreicht. Für die Ausstellung wurden knapp 60 Fotos und dazugehörige Geschichten ausgewählt.

Melanka Helms & Bärte

Haariger Schönheitswettbewerb Die Fotografin Melanka Helms hat für die Foto-Ausstellung #HaarigeGeschichten eine Fotoserie eingereicht, die einen Schönheitswettbewerb für Männer mit Bart dokumentiert. Wir zeigen in der Ausstellung drei Fotografien aus ihrer Serien In diesem kurzen Clip stellt sie ihre Fotoserie und ihre Erfahrung vor.

„Jedes Jahr findet in einem kleinen Bergdorf in Graubünden, in der Schweiz, ein skurriles Event statt: ‚Das Alpenbarttreffen‘. Ein Wettkampf um den schönsten natürlichen Vollbart. Der Bart, der früher als Symbol für Stärke und Zierde der Männlichkeit galt, entwickelte sich vor allem in der westlichen Welt zu einem Ausdruck von Individualität und einer Form von Mode. Man könnte meinen, es sei eine neue Art von Schönheitswettbewerb, bei all den hippen Mittzwanzigern mit ihren angewachsenen Modeaccessoires. Aber das stimmt nicht, Bärte werden in Chur bereits seit über 30 Jahren bewertet. Die Teilnehmer sind Männer der alten Garde, die mit den lokalen Traditionen verbunden sind. Die meisten von ihnen sind weit über 50 Jahre alt und pflegen ihre Bärte oft schon seit Jahrzehnten. Es ist interessant zu sehen, wie sich unsere Vorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit im Laufe der Zeit verändert – inzwischen werden Vollbärte wieder modern und selbst in Graubünden sind einige Hipster zu sehen.“ (Melanka Helms)​

Drei ihrer Fotografien sind im Rahmen von „HaarigeGeschichten. Bilder vom Menschen, Teil 2“ (22. Mai – 19. September 2021) zu sehen.

Nora Hase & Afrolocken

Haare als Last

Manchmal ist das Haupthaar eine Last, weil man nicht weiß wie man es pflegen soll, weil es nicht dem vorherrschenden Schönheitsideal entspricht oder weil es jeder anfassen möchte… In diesem kurzen Clip erzählt Nora Hase ihre Geschichte.

„Auch wenn es oftmals nicht bewusst wahrgenommen wird, so hat Körperbehaarung und in diesem Falle das Kopfhaar eine enorme gesellschaftspolitische Bedeutung. Insbesondere das Haar Schwarzer Frauen. Ich selbst hatte vor allem in meiner Jugend lange keine gute Beziehung zu meinen Haaren und auch überhaupt keinen Zugang zum Umgang damit. Mir mit Mitte 30 die Haare abzurasieren und alle Erwartungen abzulegen hat mich sehr befreit.

Kaurischnecken haben in der Geschichte des afrikanischen Kontinents eine lange Tradition und nahmen viele Bedeutungen und Funktionen an. Sie fungierten als Geld, Opfergaben aber auch als Schmuck und Zeichen kulturellen Erbes, eingeflochten ins Haar.“ (Nora Hase)

Ihr Foto ist zu sehen im Rahmen von „Haarige Geschichten. Bilder vom Menschen, Teil 2“ (22. Mai – 19. September 2021)

Weitere Informationen: Kunsthalle Bremen

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