Gustav Klimt – Frühwerk
Gustav Klimt (1862 Wien – Wien 1918) ist die große, prägende Figur der österreichischen Jahrhundertwendekunst. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, studierte Klimt an der Staatlichen Kunstgewerbeschule und fiel durch sein zeichnerisches Talent auf, wodurch er bald zusammen mit seinem Bruder Ernst und Studienfreund Franz Matsch eine Reihe von öffentlichen Aufträgen bekam. Die Zwickelfelder im Kunsthistorischen Museum und die großen Gemälde in den Seitenaufgängen des Burgtheaters zeugen heute von der handwerklichen Perfektion dieser jungen „Künstler-Compagnie“. Diese Werke waren noch ganz dem Wiener Historismus verpflichtet. In den Neunzigerjahren suchte Klimt jedoch nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und gründete 1897 schließlich mit gleichgesinnten Künstlern die Secession, deren erster Präsident er wurde. Höhepunkt dieser Entwicklung sind die Fakultätsbilder für die Universität Wien, die 1945 in einem niederösterreichischen Schloss verbrannten. Das Leopold Museum präsentiert erstmals auf Originalgröße vergrößerte Schwarzweißfotographien dieser Hauptwerke Gustav Klimts, in denen er zu einer radikalen Darstellung seiner persönlichen Weltsicht fand, die für die Professoren der Universität Wien zu pessimistisch war und deshalb zu einem großen Skandal führte. Als Reaktion darauf beschloss Klimt, nie wieder öffentliche Aufträge anzunehmen und konzentrierte sich auf das Schaffen von lyrischen Landschaftsbildern, die er vor allem auf Sommerfrische mit der Familie Flöge im oberösterreichischen Atterseegebiet malte.
Gustav Klimt – Zeichnungen
Nach dekorativ überfrachteten, prächtigen Kunstwerken, wird sein Stil um 1910 malerisch weicher. Es entsteht das Gemälde „Tod und Leben“, das er mehrmals überarbeitet. Klimt überhöht das Thema ins Allgemeine und gibt dem „Leben“ eine wunderbare Schönheit, der auch Traurigkeit anhaftet – der Tod steht daneben. Am 6. Februar 1918 greift dieser nach dem Künstler: geschwächt durch einen Gehirnschlag stirbt Gustav Klimt an einer Lungenentzündung.
Weitere Informationen: Leopold Museum