„Das ganze Werk, Kunst genannt, kennt keine Grenzen und Völker, sondern die Menschheit.“ So formulierten es Wassily Kandinsky und Franz Marc in ihrem Almanach „Der Blaue Reiter“ 1912. Dieses Credo inspirierte unser Museum zu der neuen Ausstellung „Gruppendynamik – Der Blaue Reiter“. Die Präsentation bettet das Schaffen der Künstler*innen des Blauen Reiter in die kunst- und kulturhistorischen Erzählungen ein, die im Almanach veranschaulicht werden. Erstmals können in der Ausstellung die Verbindungen zwischen bayerischer und russischer Volkskunst, japanischen Holzschnitten, Kinderzeichnungen, zeitgenössischer Musik sowie den im Almanach abgebildeten Werken aus Bali, Gabun, Ozeanien, Sri Lanka, Mexiko und Ägypten konkret nachvollzogen werden.

Das Projekt thematisiert unter anderem die Auswirkungen des europäischen Kolonialismus auf das Kunstverständnis des Blauen Reiter. Was bedeutete es für die Künstler*innen des Blauen Reiter zur Zeit des Hochimperialismus zu leben, in der auch Deutschland im kolonialen Kontext agierte? Und was bedeutet es für uns und unsere Gesellschaft heute, Werke auszustellen und zu betrachten, die in dieser Zeit entstanden sind? Die langjährige Sammlungsleiterin des Blauen Reiter und Kuratorin der Ausstellung Annegret Hoberg, Co-Kuratorin Anna Straetmans, Kunstvermittlerin Clara Laila Abid Alsstar und Sarah Bergh-Bieling vom pädagogischen Institut München beleuchten diese und andere Fragen im Video.

Durch den Dialog zwischen bedeutenden Leihgaben, u. a. des Museum Fünf Kontinente München, und den vertrauten Sammlungsbildern eröffnen sich neue Perspektiven auf das Selbstverständnis des Blauen Reiter.

Mehr unter: www.lenbachhaus.de

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