Alla wurde in Mariupol geboren. Ihre Mutter arbeitete als Lehrerin, ihr Vater im Büro für die Registrierung und Einberufung zum Militär. Vor dem Krieg konnte Alla sechs Schulklassen abschließen. Im Alter von 15 Jahren wurde sie 1942 zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt. Sie arbeitete in der Winterhuder Silberwarenfabrik Brimmekamp & Co, zunächst als Schweißerin und dann an der Tuschiermaschine. Nach dem Krieg wurde sie, nachdem sie vom sowjetischen Sicherheitsdienst (NKWD) „überprüft“ worden war, zur Arbeit in der Kommandantur und in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben gezwungen. Alla kehrte im Mai 1946 als 18-Jährige nach Hause zurück. Sie schloss eine Abendschule ab, ließ sich zur Laborantin ausbilden und begann in einem Chemielabor zu arbeiten. Sie heiratete und brachte zwei Kinder zur Welt, einen Jungen und ein Mädchen. Mit ihrem Mann lebte sie fünfzig Jahre lang zusammen. Er starb im Jahr 1997. Im Jahr 2007 nahm sie am „Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter“ der Stadt Hamburg teil und erzählte ihre Geschichte. Zu der Gedenkreise brachte sie Fotografien aus ihrem privaten Besitz mit nach Hamburg, die sie von anderen „Ostarbeiterinnen“ und Freundinnen geschenkt bekommen hatte.

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