Die Fassade des Ausstellungshauses ist zum Museumsplatz mit zwölf Nischen gegliedert. Präsentiert werden hier figürliche Skulpturen des 17. bis 19. Jahrhunderts aus Frankfurter Gärten.

Im Westen beginnt die Reihe mit vier weiblichen Verkörperungen der schönen Künste, die von ihrem grünen Refugium in Rödelheim an die Zeil wanderten, von dort in die Forsthausstraße gelangten und schließlich in einem Garten in den Wallanlagen standen, bevor sie 1955 in das Historische Museum kamen.

Die in der Mitte der Galerie platzierte, muskulöse Figur des Herkules markierte einst den Anfang einer Allee im Garten des Frankfurter Stadtschultheißen Johannes Schwind (1580-1648), wie ein kolorierter Stich von Mathias Merian d. Ä. von der Friedberger Straße 164 zeigt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, der Kopf ist verloren.

Die Figur der Göttin Flora trug zur arkadischen Stimmung im Garten des Weinhändlers Konrad Valentin Reineck (1657-1721) bei. Seit 1822 ist sie in städtischem Besitz und gelangte 1878, als das Stadtpalais abgerissen wurde, in das Historische Museum.

Mit Darstellungen antiker Gottheiten wie Minerva, Juno, Diana und Pluto verliehen der Schriftsteller und Preußische Rat Johann Michael von Loën (1694-1776) und der Bauunternehmer und Preußische Baurat Philipp Holzmann (1836-1904) ihren Gärten eine besondere Atmosphäre. Wie die Vierergruppe der Allegorien wurden sie von dem Bildhauer Cornelius Andreas Donett (1682-1748) angefertigt.

In zwölf Nischen an der Nordfassade des Ausstellungshauses sind historische Steinfragmente in Gruppen eingefügt. Sie ziehen bei den Vorübergehenden in der Saalgasse und am Römerberg die Aufmerksamkeit auf sich. Die Spoliengruppen mit Inschriftensteinen, Schluss- und Kragsteinen stammen allesamt von Frankfurter Gebäuden, die abgerissen oder im Krieg zerstört wurden. Sie sind ein lebendiges Zeugnis der Stadtgeschichte und weisen schon von Weitem auf die Funktion des Gebäudes als Speicher für die Geschichte der Stadt hin.

Mehr unter: www.historisches-museum-frankfurt.de

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