Die Künstlerin Linda Fregni Nagler arbeitet mit gefundenen Fotografien, sie erwirbt die Originale im Internet und bearbeitet sie. Sie befreit die Objekte aus ihrem ursprünglichen Sinnzusammenhang und nutzt sie für Fragen zum Wesen der Fotografie. Sie sucht nach der poetischen, aber auch der verstörenden Kraft von Bildern und verfolgt die Motive zum Thema „Anschauen“ durch verschiedene Epochen und die Werke unterschiedlicher Bildproduzentinnen. Indem sie Bilder isoliert und eine Einordung in einen historischen Kontext oder in das Werk eines oder einer Fotografin verweigert, zwingt uns Linda Fregni Nagler zur genauen Betrachtung. Dabei kommen Fragen auf, etwa nach der Herkunft der Motive, die augenscheinlich nicht aus unserer Zeit stammen. Wofür sind sie entstanden und wen zeigen sie? Den Porträts und auch den Objektfotografien aus der Sammlung des MK&G verhilft die Künstlerin so zu einem neuen Leben. Der Verzicht auf den Kontext lässt die Bilder verstörender, grotesker oder poetischer wirken.

Linda Fregni Nagler
Fotografie neu ordnen: Blickinszenierung
30.6.23 – 7.1.24

Weitere Informationen: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Abonniere unseren Newsletter