Jedes Kind in Deutschland kennt die Geschichten von Winnetou oder die Abenteuer des Lederstrumpf. Die Faszination der Deutschen für die Nordamerikanischen Indianer reicht schon mehr als 200 Jahre zurück. Dabei kannten Autoren, wie beispielsweise Karl May, die Indianer selbst nur aus zweiter Hand; aus Reise- und Forschungsberichten .
Woher kommt diese eigenartige Verbundenheit der Deutschen mit den nordamerikanischen Indianern? H. Glenn Penny, Professor für Europäische Geschichte an der University of Iowa hat sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt. Wir hatten die Gelegenheit, während eines Forschungsaufenthalts am Hamburger Völkerkundemuseum mit ihm zu sprechen.
„Die Deutschen im späten 18. und im 19. Jahrhundert“, sagt Penny, „sahen viele Parallelen zwischen sich und den nordamerikanischen Indianern, vom Stammesdenken der deutschen Kleinstaaten bis zu einem Gefühl einer gewissen Seelenverwandschaft“