Der Lampiongeist Frau Oiwa gehört zu den skurilsten und fantasievollsten Bildschöpfungen Hokusais:

Die von ihrem Ehemann vergiftete Frau Oiwa erscheint mit ihrem entstellten Gesicht als ramponierter Lampion, der dem Übeltäter nun jeder Nacht buchstäblich heimleuchtet! Frau Oiwa gehört zu den 100 Geistergeschichten, die zu erzählen in Japan seit dem 17. Jahrhundert ein populäres Gesellschaftsspiel war. Dabei wurde von 100 Kerzen, die den Raum erleuchteten, nach jeder Geschichte eine ausgeblasen. In der völligen Dunkelheit – und nach der letzten Geschichte ¬wurde allgemein erwartet, dass nun die Geister die Szene erobern würden – und somit sollte (oder konnte) dem Publikum so richtig das Gruseln kommen.

Kasushika Hokusai, 100 Erzählungen: Frau Oiwa, um 1830, Farbholzschnitt, 24,6 x 18,5 cm MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien © MAK/Georg Mayer

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