Die kurze, uns derzeit nicht so nahe Zeitspanne des Rokoko mit Porzellanvasen erklären? Im Neuen Palais von Sanssouci, zwischen 1763 und 1769 errichtet, ist das leicht möglich. Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Schlösser und Gärten in der SPSG, entführt in der Fleischfarbenden Kammer in eine Welt, in der Dinge nur schön sein sollten und Wissenschaftler fragten, wie die Natur funktioniert.

Informationen zum Neuen Palais: https://www.spsg.de/schloesser-gaerte…

Friedrich der Große (1712–1786) hatte während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in der Manufaktur in Meißen über 40 Porzellanvasen bestellt und nach Potsdam transportieren lassen. Nach dem Krieg ließ er in einem Raum seines neuen Schlosses zahlreiche Vasen aus dieser Sammlung auf weißen, reich geschnitzten und porzellanhaft glänzenden Konsolen vor rosa gefassten Paneelen präsentieren, deren Farbe sich in jeder einzelnen Porzellanblüte spiegelte. Die mächtigen Schneeballvasen zeigen kunstvoll gestaltete Naturwelten, in der sich Vögel und Insekten in einem blühenden Busch tummeln. Wenn wir beim Betrachten fast den Blütenduft und die Vogelstimmen wahrzunehmen glauben, so müssen wir uns tatsächlich ins Gedächtnis rufen, dass diese Vasen in einem sehr komplizierten, sehr künstlichen Prozess hergestellt worden sind. Dieses Spiel mit Wirklichkeit und Täuschung auf höchstem künstlerischem Niveau ist charakteristisch für das Rokoko. Die Vase hatte nur eine einzige Funktion: schön sein.

Informationen zur SPSG-Sammlung Porzellan und Keramik: https://www.spsg.de/forschung-sammlun…

Abonniere unseren Newsletter