Diese Fotografie mit dem Titel “Dachstein: Das Verschwinden der Gletscher” ist das neue “besondere Objekt”, das ihr noch bis 15. Juni 2025 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek bewundern könnt.
Friedrich Simony: Der Gletscherpionier vom Dachstein
Seit dem 19. Jahrhundert ziehen die Alpen Forscher*innen aus aller Welt an. Einer der ersten, der sich intensiv mit den Gletschern befasste, war der nordböhmische Geograf Friedrich Simony (1813–1896). Als Wegbereiter der Glaziologie dokumentierte er nicht nur die Schönheit der Hochgebirgswelt, sondern auch ihren Wandel.
Ein bemerkenswertes Zeitdokument zeigt eine Gruppe Wanderer vor der mächtigen, aber bereits schrumpfenden Gletscherzunge des Karls-Eisfeldes am Dachstein. Simony bestieg den Gipfel über elf Mal – selbst noch mit 72 Jahren – und hielt die Veränderungen des Eises akribisch fest.
Zwischen 1876 und 1889 fertigte er exakte Zeichnungen und frühe Fotografien an, die den dramatischen Rückgang des Gletschers belegten. Besonders ab 1879 wurde dieser sichtbar, als erstmals ein Felsrücken aus dem Eis hervortrat.
Als Professor für Geologie an der Universität Wien begründete Simony mit seiner Arbeit nicht nur die wissenschaftliche Gletscherforschung, sondern lieferte auch frühe Hinweise auf klimatische Veränderungen – ein Vermächtnis, das bis heute nachwirkt.
Mehr unter: www.onb.ac.at