Eine längst vergessene künstlerische Begegnung erhält neue Aufmerksamkeit: Vor 120 Jahren stellten die französische Bildhauerin Camille Claudel (1864–1943) und der deutsche Bildhauer Bernhard Hoetger (1874–1949) erstmals gemeinsam aus. Ihre Werke wurden 1905 in der Pariser Galerie von Eugène Blot gezeigt – ein Moment, der im Rückblick als Wendepunkt für beide Künstlerkarrieren betrachtet werden kann.

Nun bringt das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen Claudels Meisterwerke wie L‘Implorante und La Valse erneut mit Hoetgers faszinierendem Frühwerk zusammen. Die Ausstellung „Camille Claudel & Bernhard Hoetger. Emanzipation von Rodin“ ist die umfangreichste Präsentation von Claudels Arbeiten in Deutschland seit fast zwei Jahrzehnten.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und dem Musée Camille Claudel in Nogent-sur-Seine. Sie beleuchtet nicht nur die künstlerische Entwicklung beider Bildhauer, sondern auch ihren individuellen Weg aus dem Schatten des berühmten Bildhauers Auguste Rodin, mit dem Claudel eine enge, oft konfliktreiche Beziehung verband.

Mit dieser Retrospektive werden zwei bedeutende, wenn auch ungleich bekannte Künstlerfiguren des frühen 20. Jahrhunderts wieder ins Licht gerückt. Die Wiederentdeckung dieser historischen Begegnung verspricht spannende Einblicke in die Kunstgeschichte – und in das Streben nach einer eigenen, unverwechselbaren Bildsprache.

Mehr unter: www.museen-boettcherstrasse.de

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