Vor bald 25 Jahren wurde Süleyman Taşköprü in seinem Laden in der Schützenstraße in Hamburg Altona kaltblütig ermordet. Der 31-Jährige war eines von zehn Todesopfern der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU), die zwischen 2000 und 2007 in ganz Deutschland eine beispiellose Anschlagsserie verübte. Neun Männer mit türkischer oder griechischer Herkunft sowie eine Polizistin wurden Opfer dieser rassistisch motivierten Morde. Auch zwei Sprengstoffanschläge in Köln mit zahlreichen Verletzten gehen auf das Konto der Täter.
Das Altonaer Museum erinnert mit der Ausstellung „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ an diese Verbrechen – und an die Menschen, die ihnen zum Opfer fielen. Im Mittelpunkt stehen die Schwarzweißfotografien von Regina Schmeken, die 2013 sowie 2015/16 die Tatorte aufsuchte. Ihre großformatigen Aufnahmen dokumentieren die scheinbare Alltäglichkeit jener Orte – Straßen, Läden, Wohnhäuser – und machen das Unsichtbare sichtbar: die Gewalt, den Hass, das Wegschauen.
Der Ausstellungstitel spielt bewusst auf die NS-Propagandaformel „Blut und Boden“ an – und stellt eine Verbindung her zwischen der Ideologie der NSU-Täter und den historischen Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland. Die Schau ist damit mehr als eine künstlerische Auseinandersetzung – sie ist Mahnung, Aufklärung und gesellschaftspolitisches Statement zugleich.
Die Ausstellung ehrt namentlich die Opfer: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Der Mord an Taşköprü, begangen am 27. Juni 2001 nur wenige Schritte vom Museum entfernt, jährt sich 2026 zum 25. Mal.
“Blutiger Boden – Die Tatorte des NSU” von 15.10.2025 – 07.07.2026 im Altonaer Museum
Mehr unter: www.shmh.de