Freiheit, Naturverbundenheit und gesellschaftlicher Wandel: Um 1900 kehrten junge Menschen bürgerlichen Zwängen, Kapitalismus und industrieller Lebensweise den Rücken. Sie gründeten Reformkolonien abseits der Städte, suchten ein alternatives Leben in Harmonie mit der Natur, geprägt von Spiritualität, Körperkultur und neuen ästhetischen Idealen.

Die Ausstellung „Behind the Art – Para-Moderne“ wirft einen intensiven Blick auf die Lebensreformbewegungen jener Zeit. Jugendstil und Expressionismus lieferten dabei neue Impulse für Kunst und Design. Parallel dazu veränderte sich auch die Alltagskultur: Vegetarismus, Freikörperkultur, alternative Pädagogik und neue Rollenbilder prägten das Lebensgefühl einer Generation – oft verbreitet über eigens geschaffene Medien.

Doch nicht alle Reformansätze blieben harmlos. Die Schau beleuchtet auch kritisch, wie einzelne Reformer*innen esoterische Weltanschauungen mit rassistischen und völkischen Ideologien verknüpften – ein Schatten der Bewegung, der nicht ausgeblendet wird.

Erstmals umfassend zeigt die Ausstellung zudem die Verbindungen zur amerikanischen Gegenkultur der 1960er-Jahre, zur Flower-Power-Bewegung und zur internationalen Wirkungsgeschichte der frühen Lebensreformer*innen.

Mehr unter: www.bundeskunsthalle.de/para-moderne

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