Andreas Züsts Interesse an der Welt war umfassend, von den Naturwissenschaften zur Kunstszene, von kleinen, molekularen Strukturen zum Menschsein in seiner ganzen Fülle. Sein künstlerisches Schaffen beginnt Anfang der 1970er-Jahre und endet mit seinem frühen Tod im Jahr 2000. Die Kleinbildkamera ist Züsts allgegenwärtige Begleiterin. Mit ihr erfasst und ordnet er die Welt. So entstehen thematische Serien mit hunderten Aufnahmen, die der Künstler oft intuitiv in Diakarussellen ordnet, darunter auch sechs, die er mit «Eis» bzw. «Ice» beschriftet.

Zeitlebens begeistert sich Andreas Züst für Naturereignisse. Als Kind notiert er dreimal täglich die Wetterverhältnisse, als Student der Glaziologie forscht er mehrere Monate bei Thule in Grönland und nimmt dort unter anderem Eiskernbohrungen vor. Er sammelt Bücher und Objekt zu den Themen «Eis» und «Polarregion», Bildbände und Expeditionsberichte, aber auch Schnitzereien der Inuit. Sammelwut und forschende Neugier sind Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeit. Andreas Züsts Nachlass umfasst rund 800 Aufnahmen unterschiedlichster Eisund Schneephänomene. Sie zeigen Eis als weite Landschaft oder als Kristalle, als leuchtendes Blau oder als grellweissen, frisch verwehten Schnee. Zu sehen ist ein Eisbär, der am einsamen Strand in die Sonne blinzelt, oder eine vereiste, vom Vollmond beleuchtete Forschungsstation. Viele Fotografien zeugen von Andreas Züsts Forschungsaufenthalt in Grönland in den 1970er Jahren.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter: www.kunstmuseumluzern.ch

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