Mit der großen Ausstellung „O Mensch! Wilhelm Lehmbruck – Die letzten Jahre. Dialog mit Yves Netzhammer“ widmet das Kunsthaus Zürich einem der bedeutendsten Bildhauer der Moderne eine eindringliche Hommage. Der Fokus liegt auf Lehmbrucks letzten Schaffensjahren in Berlin (1914–1916) und Zürich (1916–1919) – einer Zeit tiefgreifender künstlerischer wie existenzieller Erfahrungen.
In einer eindrucksvollen Inszenierung des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer begegnen sich Lehmbrucks fragile Figuren und Netzhammers digitale Raumprojektionen in einem sinnlich-intellektuellen Dialog. Plastiken, Zeichnungen, Radierungen und Gemälde treten in Beziehung zu einer zeitgenössischen Szenografie, die Themen wie Verletzlichkeit, Menschsein und Transzendenz neu verhandelt.
Zu den zentralen Werken zählen der Sitzende Jüngling (1916/17), die Betende (1918) und der Kopf eines Denkers (1918) – Skulpturen, die Trauer, Sehnsucht und spirituelle Tiefe in zeitlose Formen übersetzen. Lehmbrucks Zürcher Jahre, geprägt von Begegnungen mit Künstlern und Intellektuellen wie Fritz von Unruh, Leonhard Frank und Ludwig Rubiner, markieren zugleich den Übergang von klassischer Formstrenge zu existenzieller Ausdruckskraft.
Die Ausstellung offenbart Lehmbruck als Visionär zwischen Expressionismus und Moderne, dessen Werk bis heute Fragen nach Körper, Geist und Humanität stellt. Mit Yves Netzhammer trifft seine Kunst auf eine neue, poetische Resonanz im digitalen Zeitalter.
Mehr unter: www.kunsthaus.ch





