Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen? ist das Wandgemälde „Rote Zukunft“ (2024) der Künstlerin Serpil Yeter, welches sie eigens für die Ausstellung entworfen und direkt auf eine Wand in der Lippold-Galerie gemalt hat. Es zeigt den Aufstand einer Näherin in einer Textilfabrik. Als Yeter 1980 aus der Türkei nach Berlin kam, beginnt sie das zu malen, was sie in ihrer Umgebung beobachtet: einsame Berlinerinnen mit ihren Hunden, die Arbeiterinnen nach Feierabend in den U-Bahnen oder Punks. Neben diesen Alltagsszenen erfasst sie das „Sich-Fremd-Fühlen“ von Menschen, die aus der Ferne nach Berlin gezogen sind. Sie definiert ihre Aufgabe als Künstlerin, den Menschen Möglichkeiten des Zusammenlebens aufzuzeigen und zu mehr Respekt für die Differenzen zwischen den verschiedenen Kulturen beizutragen. Weitere Arbeiten von Yeter werden in diesem Jahr ab Mitte April prominent in der Ausstellung „Kunst in der Zeit der Vertrags- und Gastarbeit“ (Arbeitstitel) im MMK in Frankfurt am Main zu sehen sein.

Annem işçi – Wer näht die roten Fahnen?

Weitere Informationen: Marta Herford

Redaktion: Gürsoy Doğtaş und Friederike Korfmacher
Kamera, Schnitt und Ton: Ivo Tödtmann
© 2024 die Künstlerin und Marta Herford

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