Die Treppenhalle des Neuen Museums verwandelt sich mit der aktuellen Sonderpräsentation in eine Bühne für den Mythos: Der deutsch-britische Künstler Michael Müller zeigt dort sein monumentales Gemälde „Der geschenkte Tag“ – eine intensive, malerische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Dioskuren Kastor und Polydeukes.
Zwischen Unsterblichkeit und Bruderliebe, zwischen Licht und Dunkel, Leben und Tod – das Werk greift den antiken Mythos der ungleichen Zwillingsbrüder auf und übersetzt ihn in eine zeitgenössische Bildsprache. Entstanden ist eine raumgreifende Erzählung in 24 Stunden – gemalt Stunde für Stunde im Rhythmus der dargestellten Tageszeiten.
Künstlerisch wie kuratorisch ist die Wahl des Ortes kein Zufall: Die Treppenhalle selbst war einst Schauplatz klassizistischer Dioskuren-Skulpturen, deren Reste im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Müllers Arbeit knüpft an diese Vergangenheit an – nicht nur als mythologische Referenz, sondern auch als architektonisch-historischer Dialog mit dem Raum.
Die Ausstellung wurde von Philipp Bollmann in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler sowie in Kooperation mit dem Ägyptischen Museum und der Alien Athena Foundation for Art konzipiert.
Mit „Der geschenkte Tag“ entsteht ein vielschichtiger Dialog über Zeit, Sterblichkeit und künstlerische Rezeption, der antike Stoffe in ein neues Licht rückt – gegenwärtig, bewegend, zeitlos.
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