Eduard Brauer: Die Gründung von Karlsruhe (Auszug)

Verirrt auf Waidmanns-Pfaden
War Markgraf Karl von Baden
In grüner Waldesnacht;
Wohl hatt’ er manche Stunde
Im Hardtwald schon die Runde,
Doch kargen Fang gemacht.

(…)

Und wie der Markgraf ruhte,
Ward ihm so wohl zu Muthe;
Ihm schien, daß unsichtbar
Ein Engel ihn umkreiste
Und flüstert ihm im Geiste
Die Worte himmelklar:

„Hier, wo erhabne Eichen
Die Riesenhand sich reichen,
Und traulich aus den Höh’n
Dir Grüß’ entgegen rauschen,
Im Grase Veilchen lauschen,
Hier ruht sichs gut und schön.“

(…)

So klang’s dem Herzerquickten,
Die teutschen Eichen nickten
Den Worten Beifall zu;
Und mit vergnügten Sinnen
Gieng Markgraf Karl von hinnen,
Im Busen Gottesruh’.

(…)

Und wieder um ein Kleines
Ward’s hell im Schooß des Haines,
Und Karlsruh’ heißt die Stadt,
Die schnell begann zu blühen,
Wo nach des Waidwerks Mühen
Der Fürst gerastet hat.

Weitere Informationen: ZKM

Abonniere unseren Newsletter