Mit der Ausstellung „YES TO ALL. Die Schenkung Paul Maenz Gerd de Vries für das Kupferstichkabinett“ würdigt das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eine außergewöhnliche und großzügige Schenkung. Rund 900 Arbeiten auf Papier aus dem Besitz der Sammler und Galeristen Paul Maenz und Gerd de Vries wurden dem Museum über die Graphische Gesellschaft zu Berlin übereignet – ein bedeutender Zuwachs für die Sammlung.
Die Ausstellung zeigt rund 200 ausgewählte Werke, darunter Zeichnungen, Drucke, Collagen, Editionen sowie Briefe und Postkarten internationaler Künstler*innen wie Bruce Nauman, Joseph Kosuth, Hans Haacke, Hanne Darboven, Anselm Kiefer, Sylvie Fleury, Enzo Cucchi und Thomas Schütte.
Kuratiert wurde die Schau von Jenny Graser, ehemals Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Haus. Die Ausstellung gliedert sich in sechs thematische Kapitel, die zentrale Strömungen der Kunst seit den 1960er Jahren bis heute aufgreifen – von konzeptuellen Schreibsystemen über italienische Transavanguardia bis zur expressiven Kunst der Neuen Wilden.
Besonderes Highlight: Die Arbeit „YES TO ALL“ von Sylvie Fleury, die der Ausstellung den Titel gibt, eröffnet als symbolträchtiges Leitmotiv die Präsentation. Der Schriftzug, in rotem Lippenstift auf weißem Papier, verbindet feministische Bildsprache mit der Ästhetik der Werbung – und verweist gleichzeitig auf das breite Spektrum der Sammlung.
Ein weiterer Fokus liegt auf der historischen Galerie Maenz/de Vries, die zwischen 1970 und 1990 in Köln ein Knotenpunkt internationaler Kunstszene war. In einem eigenen Bereich, dem „Maschinenraum“, sind Korrespondenzen, persönliche Objekte und seltene Fundstücke ausgestellt – darunter ein Taschentuch von Hanne Darboven.
Der abschließende Siebdruck „THANK YOU“ von Hans-Peter Feldmann unterstreicht die Bedeutung der Schenkung für die Institution und den Berliner Kunststandort.
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