Das Ernst Barlach Haus Hamburg zeigt mit der Ausstellung „Vom ›Kraftwerk Gottes‹ zur Knesset“ das beeindruckende Lebenswerk des Architekten Ossip Klarwein (1893–1970) – vom expressionistischen Hamburg der 1920er-Jahre bis ins Israel der Nachkriegszeit.
Klarwein arbeitete zunächst eng mit Fritz Höger, dem Schöpfer des weltberühmten Chilehauses, zusammen. Als Chefarchitekt in Högers Büro prägte er zwischen 1927 und 1933 zentrale Projekte der expressionistischen Backsteinarchitektur. Zu seinen bedeutendsten deutschen Bauwerken zählen das Rathaus in Wilhelmshaven-Rüstringen (auch bekannt als „Burg am Meer“) und die Kirche Am Hohenzollernplatz in Berlin, die aufgrund ihrer monumentalen Formensprache den Beinamen „Kraftwerk Gottes“ erhielt.
Nach seiner Emigration 1933 ins britische Mandatsgebiet Palästina wurde Klarwein zu einem der prägendsten Architekten Israels. Seine Entwürfe für das Parlamentsgebäude Knesset in Jerusalem, die Grabanlage für Theodor Herzl sowie das monumentale Getreidesilo im Hafen von Haifa zählen zu den architektonischen Ikonen des jungen Staates.
Die von Jacqueline Hénard für das Aktive Museum Berlin kuratierte Ausstellung kombiniert historisches Foto- und Filmmaterial mit aktuellen Aufnahmen des israelischen Fotografen Eli Singalovski (*1984), der Klarweins Bauwerke im heutigen Kontext neu ins Bild setzt.
Sie lädt ein, das Werk eines Architekten wiederzuentdecken, dessen Lebensweg auf exemplarische Weise europäische Moderne, Emigration und den Aufbau Israels miteinander verbindet.
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