Es gibt Werke der Kunst, die uns gerade durch ihre Unvollkommenheit fesseln. Das Gemälde „Strand mit Düne und Brandung“ von Fritz Overbeck ist ein solches Beispiel. Unvollendet, ja beinahe flüchtig scheint es auf den ersten Blick, und doch entfaltet es eine bestechende Vollkommenheit. Die harmonische Balance zwischen Düne, Meer und Himmel offenbart ein feines Gespür für Komposition und Farbgebung. Overbeck gelingt es, mit wenigen Pinselstrichen die Stimmung eines stürmischen Küstentages einzufangen – jener besonderen Atmosphäre, die gleichermaßen von Bewegung und Ruhe geprägt ist.
Gerade dieses Fragmentarische, das den kreativen Prozess spürbar macht, verleiht dem Bild seine besondere Kraft. Das Unfertige fordert die Fantasie heraus, regt zur Deutung an und lässt Raum für eigene Assoziationen. Overbecks Werk reiht sich damit in die Tradition des non finito ein, jener bewussten Unvollendetheit, die bereits in der Renaissance Künstler wie Michelangelo oder Leonardo da Vinci faszinierte.
Wer sich intensiver mit diesem außergewöhnlichen Werk auseinandersetzen möchte, hat dazu im Overbeck-Museum Gelegenheit: Am Mittwoch, dem 5. März, und am Donnerstag, dem 13. März, jeweils um 17 Uhr, findet eine Kurzführung zum “Bild des Monats” statt. Hier werden kunsthistorische Fakten und spannende Geschichten rund um Overbecks faszinierendes Gemälde verknüpft und das Geheimnis seiner unvollendeten Vollkommenheit weiter beleuchtet.
Mehr unter: overbeck-museum.de