Zur Sonderausstellung „Störtebeker & Konsorten – Piraten der Hansezeit?“, sprach das Europäische Hansemuseum mit dem Historiker Dr. Gregor Rohmann.
Über die Ausstellung
Was hat Störtebeker mit Somalia zu tun? Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Denn warum verwenden wir für beides das gleiche Wort: Piraterie? In heutigen Bürgerkriegsländern haben wir Gangs, die Containerschiffe entern, um Lösegeld zu erpressen. In der Hansezeit gab es Seeleute, die anderen Seeleuten gewaltsam Schiffe und Waren wegnahmen. Wo liegen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Gegenwart und Geschichte? In beiden Fällen geht es um materiellen Gewinn, aber auch um Politik und wirtschaftliche Macht.
Der Vergleich ermöglicht einen klareren Blick auf die Beteiligten, Täter und Opfer, auf ihre Motive und ihre Erfahrungen. Denn im Mittelalter wie heute gab es große Fische und kleine, Hintermänner und Auftraggeber, aber auch arme Leute, die aus Not die Gewalt zum Geschäft machten. Und wie im Mittelalter gibt es auch heute einen Kampf um Bedeutungen: Wer ist gut, wer ist böse, wer ist Räuber, wer ist Gendarm?
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