Die Radio-Archäologie ist ein neuer Forschungszweig im TECHNOSEUM. Woran die Kolleginnen und Kollegen im Depot forschen und wie ihre Arbeit aussieht, ereklärt dieses Video.

Staub ist ein ständiges Ärgernis, nicht nur zu Hause, sondern auch im Museum. Doch manchmal hilft er auch bei der Dokumentationsarbeit. Mit einer besonderen Analysemethode bringen die Kollegen im Depot jetzt Licht ins Dunkel mancher Objektgeschichte. Grundlage ist die sogenannte Radio-Archäologie.

Analyse per Interferometrie
Die Staubschichten, die sich im Inneren der Radiogehäuse auf den Bauteilen über die Jahre abgesetzt haben werden mit speziellen Klebestreifen Schicht für Schicht abgetragen und mit dem UV-Laser-Interferometer analysiert. Verschiedene Parameter im Feinstaub werden abgeprüft, z.B. Rußpartikel, organische und mineralische Fette und Öle, Schwefel und Lösungsmittel. Separat wird auch eine Pollenanalyse durchgeführt.

Die Geschichte aus den Schichten
So erschließt sich aus dem Schichtaufbau eine genaue Standortgeschichte. Küchenstaub enthält viel pflanzliche Fette, Garagenstaub birgt eher mineralische Öle und organische Lösungsmittel, Wohnzimmerstaub hingegen trägt meist nur die Grundinformation der Stadt in sich.

Diese Grundinformation ist es, die die Radio-Archäologie so besonders interessant macht: jede Stadt in Deutschland hat eine charakteristische Staubzusammensetzung. Die Mischung aus verschiedenen Industrieabgasen, bevorzugten Heizmaterialien und Pflanzenpollen erzeugt ein Staubbild, das so unverwechselbar ist wie ein Fingerabdruck. So kann ganz genau abgelesen werden, wenn ein Gerät von Dresden nach Hamburg und von dort nach Mannheim gewandert ist.

Weitere Informationen: TECHNOSEUM

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