Pressekonferenz zur Ausstellung „Die Liste der ‚Gottbegnadeten‘. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin am 25. August 2021
mit:
- Raphael Gross, Präsident Stiftung Deutsches Historisches Museum
- Wolfgang Brauneis, Kurator der Ausstellung
Zahlreiche renommierte Akteure des nationalsozialistischen Kunstbetriebs arbeiteten auch nach 1945 hauptberuflich als bildende Künstler in der Bundesrepublik: Sie produzierten Werke für den öffentlichen Raum, erhielten wichtige Aufträge von Staat, Wirtschaft und Kirche, lehrten an Kunstakademien, nahmen an Wettbewerben teil und waren in Ausstellungen vertreten. Ihre Gestaltungen von Standbildern, Reliefs und Gobelins auf Plätzen, an Fassaden und in Foyers prägen bis heute das Gesicht vieler Innenstädte. Dabei konnten sie auch von dem antimodernistischen Klima der ersten Nachkriegsjahrzehnte profitieren.
Das Deutsche Historische Museum nimmt die „Gottbegnadeten-Liste“ zum Ausgangspunkt für die Untersuchung dieses bislang weitgehend vernachlässigten Themas: die Nachkriegskarrieren „gottbegnadeter“ Künstler wie Arno Breker, Hermann Kaspar, Willy Meller, Paul Mathias Padua, Werner Peiner, Richard Scheibe und Adolf Wamper. Die Liste war im August 1944 im Auftrag von Adolf Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellt worden: 378 Künstlerinnen und Künstler, unter ihnen 114 Bildhauer und Maler, galten fortan als „unabkömmlich“ und blieben vom Front- und Arbeitseinsatz verschont.
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