Improvisation, Humor und Bricolage: Mit einer unverwechselbaren Mischung aus Skulptur, Film und Malerei erschafft Monster Chetwynd immersive Welten, in denen Kunstgeschichte und Popkultur aufeinandertreffen. Bekannt wurde die britische Künstlerin als erste Performance-Künstlerin, die 2012 für den Turner-Preis nominiert war. Ihr Werk bewegt sich stets zwischen ernsthafter Auseinandersetzung und spielerischer Freiheit – und schafft so Raum für spontane, authentische Momente.
Die aktuelle Ausstellung ist von der historischen Via Appia bei Rom inspiriert, deren monumentale Grabkammern Chetwynd als Ausgangspunkt für ihre Szenografie nutzt. In dieser eigens entwickelten Bühne entfaltet sich ein Kosmos aus skulpturalen Installationen, frühen Performance-Dokumentationen und Malereien. Besonders eindrucksvoll ist die Serie „Bat Opera“, in der kunsthistorische Referenzen – etwa die Fresken Tiepolos – mit zoologischen Darstellungen von Fledermäusen verschmelzen. Das Resultat sind Bildwelten, die zwischen barocker Theatralik und subversiver Popkultur oszillieren.
Chetwynds Arbeitsweise orientiert sich an der Methode der Bricolage, wie sie Claude Lévi-Strauss in der Anthropologie geprägt hat: aus vorhandenen Materialien entstehen neue, überraschende Konstellationen. In diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und historischer Referenz entwickelt die Künstlerin eine Bildsprache, die ebenso unkonventionell wie zugänglich ist.
Mit ihrer Kunst fordert Monster Chetwynd vertraute Sehgewohnheiten heraus, verbindet das Groteske mit dem Spielerischen und verleiht selbst Fledermäusen eine kunsthistorische Bühne.
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