Im zweiten Teil der Ausstellung „Möglichkeit Mensch – Körper | Sphären | Apparaturen“ richtet sich der Blick zeitgenössischer Künstler auf Bilder und Inhalte, die wir selbst von uns auf Blogging-Plattformen, Videoportalen und sozialen Netzwerken im digitalen Raum preisgeben. Dabei treten die alltägliche Konfrontation mit medialen Bildern und die tägliche Nutzung digitaler Medien und deren Einfluss auf das menschliche Verhalten sowie die Sprache in den künstlerischen Fokus.
Spannend ist die Frage, was dabei mit dem Körper passiert – und noch passieren wird. Wird er mit technischen Mitteln verändert und optimiert, löst er sich im digitalen Raum auf?

In der Ausstellung können die Besucher interaktive Körper- und Wahrnehmungserfahrungen machen. Ob in einer nachgebauten Höhenkapsel oder in den Videoboxen der Künstler, wo komische und skurrile Bilder auf ernste Hintergründe treffen, die den Menschen neben seinem technisch-ambitionierten Bestreben als biotisches, psychisches, gesellschaftliches, mitteilungsbedürftiges und moralempfängliches Wesen präsentieren. Sind wissenschaftliche gentechnologische Errungenschaften moralisch und ethisch vertretbar? Wie kann wissenschaftliche Forschung verantwortungsvoll gegenüber der Gesellschaft eingesetzt werden?
Die Individualität als ein hohes Gut des Menschen wird dabei auf den Prüfstand gestellt. Inwieweit wird der Mensch durch Sozialisierung und Bildung restringiert und inwieweit wird sein Körper ökonomisiert? Die Rolle des menschlichen Glaubens wird anhand eines Jesus-Castings hinterfragt. Eine Beinprothese als Blickfang der Hauptdarstellerin in einem Pop-Video reflektiert die Fähigkeit des Menschen, an sich selbst zu glauben.

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