In einem eindrucksvollen Rückblick sprachen René Block und Sabine Mohr mit der Kulturwissenschaftlerin Anna Nowak über die Biennale des Friedens, die 1985 auf Initiative des französischen Fluxus-Künstlers Robert Filliou im Kunsthaus Hamburg und im Kunstverein in Hamburg ins Leben gerufen wurde.
Die Idee für dieses künstlerische Großprojekt entstand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK), wo Filliou lehrte. Gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden entwickelte er das Konzept für eine internationale Kunstaktion unter dem Leitmotiv:
„Frieden ist eine Kunst, keine abstrakte Vorstellung.“
Ziel war es, Kunst nicht nur als Ausdruck, sondern als aktives Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel und friedensstiftende Kommunikation zu verstehen. Unter der künstlerischen Leitung von René Block wurden rund 150 Künstler*innen weltweit eingeladen, ihre Visionen zum Thema Frieden in Form von Zeichnungen, Skulpturen und Installationen zu präsentieren. Weitere 150 Beiträge erreichten die Biennale als Mail Art, ergänzt von etwa 100 nicht realisierten Projektideen, die ebenfalls dokumentiert wurden.
Sabine Mohr, die das Projekt organisatorisch mittrug, erinnert sich an die besondere Atmosphäre der Zusammenarbeit: „Es war ein utopisches, fast poetisches Miteinander, das weit über institutionelle Grenzen hinausging.“
Die Biennale des Friedens ist heute – angesichts globaler Krisen und Kriege – aktueller denn je. Sie gilt als visionäres Beispiel dafür, wie Kunst gesellschaftliche Diskurse mitgestalten kann.
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