Jugendstil neu entdeckt: Zeitgenössische Künstler auf den Spuren der Münchner Kunst um 1900

Wie faszinierend und aktuell der Jugendstil auch heute noch wirken kann, zeigt die aktuelle Ausstellung „Jugendstil. Made in Munich“ in der Kunsthalle München. Hier erkundeten die Kuratorin Antonia Voit vom Münchner Stadtmuseum, Evamaria Lösche von der Danner-Stiftung und der Glaskünstler Jonas Noël Niedermann die einzigartigen Glasentwürfe von Georg Carl Reichenbach – und fanden dabei spannende Parallelen zur heutigen Kunst.

Jonas Noël Niedermann, ein gebürtiger Schweizer, der heute in der Nähe von Kopenhagen lebt, hat an der renommierten Glasfachschule Zwiesel gelernt und in internationalen Glaswerkstätten in Italien, Österreich, Dänemark und den USA gearbeitet. Seine umfangreiche Erfahrung erlaubt es ihm, die Grenzen seines Materials immer wieder neu auszuloten.

In der Werkstatt im dänischen Holmegaard erschafft Niedermann innovative Glasobjekte, die durch ihre faszinierende Lebendigkeit bestechen. Besonders seine Serie „Magnetic“ zeigt, wie er die vermeintlich starre Natur des Glases durch kreative Techniken zu neuem Leben erweckt.

Trotz gewisser optischer Ähnlichkeiten mit den Entwürfen Reichenbachs hebt sich Niedermanns Werk durch seinen experimentellen Ansatz ab. Reichenbachs Glasobjekte beeindrucken durch ihre präzise Formgebung und die typischen floralen Elemente des Jugendstils, während Niedermann gezielt mit den physikalischen Eigenschaften des Glases spielt und es in unerwartete Formen bringt.

Das Video zur Ausstellung gibt spannende Einblicke in Niedermanns Schaffensprozess und verdeutlicht, wie zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler Inspiration aus historischen Strömungen wie dem Jugendstil gewinnen können. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, dass diese kunstgeschichtliche Epoche bis heute in der modernen Gestaltung nachwirkt und ihren Reiz nicht verloren hat.

Mehr unter: www.muenchner-stadtmuseum.de

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