„Zwei Staaten. Ein Staat. Kein Staat.“

Die Diskussionsreihe in der Bundeskunsthalle widmet sich dem Austausch zu aktuellen gesellschafts- und kulturpolitischen Themen weltweit.
In der vierten Folge diskutiert die Moderatorin Judith Schulte-Loh mit ihren Gästen über den Nahostkonflikt und seine Folgen. Teilnehmer sind der israelische Botschafter a. D. und Publizist Avi Primor, der palästinensische Menschenrechtsaktivist Bassem Eid, die israelische Historikerin und Tochter von Amos Oz, Fania Oz-Salzberger, die palästinensische Autorin Faten Mukarker und der Direktor der Human Rights Watch Deutschland Wenzel Michalski.

Die Reihe hat ihr Pendant in den bereits seit 2014 in der Cinematheque in Jerusalem stattfindenden Jerusalem Talks. Nach Bonn übertragen, widmen sich die Gespräche Themen, die einen neuen Blick auf gesellschaftliche Phänomene und aktuelle politische Strömungen werfen.

Das Jahr 1967 markiert für den Nahen Osten einen Wendepunkt. In den arabischen Staaten als „Junikrieg“ und in Israel und vom Westen als „Sechstagekrieg“ bezeichnet, sind die Auswirkungendieses Waffengangs zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf Israel und Palästina bis heute spürbar.

Nach fünfzig Jahren des gewaltsamen Konflikts lautet die Frage: Wie soll er denn beendet werden? Viele Pläne, viele Initiativen, viele Überlegungen, Beratungen und Entwüfe. Zwei Staaten. Ein Staat. Kein Staat. Zugleich stellt sich die Frage: Führt der Nahostkonflikt zu neuem Antisemitismus, aber auch zu einer dauerhaften Feindseligkeit gegenüber Muslimen in Europa, ebenso sehr wie zu Rassismus?

Die Diskussion wird simultan deutsch-englisch übersetzt.

Weitere Beiträge aus der Reihe

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„Heimat – Ein brüchiges Gefühl“

Kann man sich Heimat machen? Egal wo? Ist Heimat ein German Gefühl? Die einen sehnen sich ein Leben lang nach ihr, die anderen wissen genau, wo sie ist, die einen sagen, sie befände sich nur in ihrem Kopf, andere bestreiten lakonisch ihre Existenz, wieder andere müssen sie verlassen, um vielleicht eine neue zu finden. Heimat und Fremde gehören zusammen.

Die meisten Menschen denken wenig über ihre Heimat nach, solange sie nicht bedroht oder verloren ist. Erst dann beginnen sie, sie zu vermissen – und verstehen oft gar nicht genau, was ihnen eigentlich fehlt. Manche Menschen träumen ihr Leben lang davon, wieder nach Hause zurückzukehren. Und wenn sie es schließlich tun, finden sie dort keine Heimat mehr.

Judith Schulte-Loh diskutiert unter anderen mit Lizzie Doron, Gila Lustige, José F. A. Oliver und Shahin Najafi. Als Ersatz für die leider erkrankte Ester Bejarano konnte Botschafter i.R. Mordechay Lewy gewonnen werden. Die Diskussion wird simultan deutsch-englisch übersetzt.

Mordechay Lewy, 1948 in Afula /Israel geboren. Seit 1975 im diplomatischen Dienst Israels. Er war 2. Botschaftssekretär für Presse und Information in Bonn, Generalkonsul in Berlin (1991- 1994), Botschafter in Bangkok (1994- 1997) , Sonderberater des Jerusalemer Bürgermeisters für christliche und muslimische Angelegenheiten (2004-2008) und zuletzt Botschafter am Heiligen Stuhl (2008- 2012). Wohnt seitdem in Bonn.

Lizzie Doron, 1953 geboren, wuchs als Kind von Holocaust-Überlebenden in Tel Aviv auf. Mehrere Romane der israelischen Schriftstellerin wurden ausgezeichnet, so Ruhige Zeiten mit dem Buchman-Preis von der Gedenkstätte Yad Vashem. Ihr 2015 erschienener dokumentarischer Roman Who the Fuck Is Kafka erzählt von der Annäherung zwischen einer Israelin und einem Palästinenser. Die deutsche Ausgabe ist die erste weltweit. Auf hebräisch ist das Buch noch nicht erschienen.

Gila Lustiger wurde 1963 als Tochter des deutsch-jüdischen Historikers Arno Lustiger in Frankfurt am Main geboren. Sie ging 1981 nach Israel, um an der Hebräischen Universität in Jerusalem Germanistik und Komparatistik zu studieren. Lustiger lebt seit 1987 als Verlagslektorin, Übersetzerin und Autorin in Paris. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, ihr Roman Die Schuld der anderen wurde zum Bestseller.

José F. A. Oliver wurde 1961 als Sohn einer spanischen Gastarbeiterfamilie in Hausach/Schwarzwald geboren. Als deutschsprachiger Schriftsteller verfasst er Gedichte, Kurzprosa und Essays zu kulturpolitischen Themen. 2015 erschien Heimatt: Frühe Gedichte. Das Sydney Opera House hat seine Gedichte tänzerisch umgesetzt. 2015 wurde er mit dem Basler Lyrikpreis ausgezeichnet.

Shahin Najafi, 1980 geboren, ist ein iranischer Sänger, Songwriter, Rapper und Gitarrist. Er wanderte 2005 nach Deutschland aus.

Alle Informationen: bundeskunsthalle.de

Über die Veranstaltungsreihe

Diese neue Diskussionsreihe in der Bundeskunsthalle widmet sich dem Austausch zu aktuellen gesellschafts- und kulturpolitischen Themen weltweit.

Internationale Gäste aus Europa, Deutschland und Israel kommen in Bonn zusammen, um mit der Moderatorin Judith Schulte-Loh zu diskutieren. Die Auftaktdiskussion steht unter dem Titel „Heimat – Ein brüchiges Gefühl“.

Die Reihe findet ihr Pendant in den bereits seit 2014 in der Cinemateque in Jerusalem stattfindenden Jerusalem Talks, initiiert und geleitet von der deutschen Autorin und Filmemacherin Ina Fuchs. Nach Bonn übertragen, widmen sich die Gespräche Themen, die einen neuen Blick auf gesellschaftliche Phänomene, aktuelle politische Strömungen und deren universelle Dimension werfen und unterschiedliche Perspektiven aufzeigen.

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