Das Gemälde „Die Mädchen auf der Brücke“ steht im Zentrum der Kabinett-Ausstellung „Sehnsucht und Erwartung“ mit Gemälden und Grafiken Edvard Munchs. Die Ausstellung bildet den Auftakt der neuen Reihe „Meisterwerke zu Gast“, die in losen Abständen Spitzenwerke aus anderen Museen gemeinsam mit Werken der Essener Sammlung präsentiert.

Das Gemälde aus dem Munch Museum in Oslo entstand 1927 als jüngste Version dieses berühmten Themas. Edvard Munch zählt zu den wichtigsten und zugleich eigenständigsten Künstlern der Klassischen Moderne. Zeitgleich mit der beginnenden wissenschaftlichen Erforschung der menschlichen Psyche stellt er die Gefühle und Empfindungen des Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens. Munchs Werk spiegelt die ganze Bandbreite der menschlichen Leidenschaften. Seine Figuren sind einsam und melancholisch, hoffnungsvoll und verzweifelt, von Liebe besessen und eifersüchtig. Immer wieder vermitteln seine Arbeiten eine Stimmung unbestimmter Sehnsucht, wobei es dem Betrachter überlassen bleibt, eine Geschichte hinzuzudenken.

Auch bei den drei Mädchen des Osloer Gemäldes bleibt offen, warum sie sich auf der Brücke eingefunden haben. Dargestellt sind die Uferanlagen des Badeorts Åsgårdstrand südlich von Oslo, wo Ende des 19. Jahrhunderts eine kleine Künstlerkolonie entstanden war, zu der auch Edvard Munch gehörte. Lassen die Mädchen nur ihren Blick schweifen oder erwarten sie die Ankunft eines Schiffs?

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