Die Tiefe der Oberfläche – Vija Celmins in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler widmet der US-amerikanischen Künstlerin Vija Celmins (*1938, Riga) eine umfassende Einzelausstellung – die bedeutendste Präsentation ihres Werks in Europa seit fast zwei Jahrzehnten.

Celmins ist bekannt für ihre meisterhafte Arbeit in Malerei, Zeichnung und Skulptur, die durch eine stille, fast meditative Intensität besticht. Ihre Motive – vom tosenden Ozean bis zum unendlichen Sternenhimmel – faszinieren durch Detailgenauigkeit und räumliche Tiefe. Sie fordern den aufmerksamen Blick, entschleunigen die Wahrnehmung und eröffnen überraschende Perspektiven auf das Verhältnis von Nähe und Ferne, Realität und Illusion.

Nach frühen Arbeiten zu Alltagsobjekten, Kriegsszenen und Katastrophen wandte sich Celmins ab den 1970er Jahren verstärkt der Darstellung von Strukturen und Oberflächen zu – Spinnennetze, Wüstensand, Wasserflächen und Himmelskonstellationen wurden zu zentralen Sujets ihres Werks. In minutiöser Technik erschafft sie Bilder von fast fotografischer Präzision – nicht als bloße Reproduktionen, sondern als Reflexionen über Zeit, Raum und Wahrnehmung.

Die Ausstellung präsentiert zentrale Werke aus den 1960er Jahren bis heute, darunter auch eine neue Werkgruppe, die Celmins’ jahrzehntelange Beschäftigung mit Raum und Oberfläche konsequent weiterführt. Ergänzt wird die Schau durch eine Auswahl seltener Skulpturen, die Celmins als „dreidimensionale Gemälde“ beschreibt – Objekte von stiller Poesie und formaler Strenge.

Mehr unter: www.fondationbeyeler.ch

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