Conrad Felixmüller war einer der schärfsten Beobachter im 20. Jahrhundert. Wie kaum ein Zweiter rückte der Dresdner Künstler den Menschen in den Mittelpunkt seines vielfältigen Schaffens. Vom Krieg gebrochene Soldaten, Arbeiter in ihren Fabriken, eng aneinandergeschmiegte Liebespaare: Selten kommt der Betrachter dem Glück, Leid und Alltag der Menschen so nahe wie auf Felixmüllers Bildern. Daneben stehen ausdrucksvolle Porträts seiner Familie und seiner Künstlerfreunde.
Felixmüller galt als Wunderkind. Beeinflusst von den „Brücke“-Malern und dem Kubismus prägte der politisch engagierte Künstler in den 1920er Jahren den Stil der Neuen Sachlichkeit. Während der Diktatur der Nationalsozialisten waren seine Werke verschmäht, doch konnte sich Felixmüller mit Hilfe von Sammlern wie dem späteren Direktor des Lindenau-Museums, Hanns-Conon von der Gabelentz, über Wasser halten. Ihm ist es auch zu verdanken, dass der Künstler nach dem Krieg wieder Beachtung fand und ein immenses Spätwerk hinterlassen konnte.
Das Oeuvre Conrad Felixmüllers bildet einen Sammlungsschwerpunkt des Lindenau-Museums. Herausragende Gemälde aus dem Frühwerk werden nun erstmals seit 20 Jahren zusammen mit Zeichnungen, Grafiken und Werken aus der Sammlung Gabelentz in Altenburg gezeigt. Im Zentrum der Bilder steht der zweifelnde, hoffende, an sein Leben sich klammernde Mensch.
Die Ausstellung steht im Andenken an Hanns-Conon von der Gabelentz (1892–1977), dessen Geburtstag sich am 10. November 2017 zum 125. Male jährt. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte er das Lindenau-Museum Altenburg bis 1969 als Direktor in unruhigen Zeiten mit Umsicht einer besseren Zukunft entgegen.
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