Das Museum August Macke Haus in Bonn zeigt 2025 zwei große Ausstellungen. Die erste Schau „Ulrike Theusner – Schattenseiten“ im Frühjahr eröffnet mit rund 80 Arbeiten der Weimarer Künstlerin Ulrike Theusner (*1982) eine zeitgenössische Perspektive auf das expressionistische Schaffen von August Macke. Für den Herbst ist eine Präsentation ausgewählter Werke aus der Sammlung des Museums geplant, die die umfangreichen Bestände neu in den Blick nimmt und mit
Stimmen aus der Stadtgesellschaft verbindet.
Dr. Friederike Voßkamp, die neue Direktorin des Museum August Macke Haus, erklärt
dazu programmatisch: „Mit unseren Ausstellungen 2025 möchten wir eine breite
Ö2entlichkeit ansprechen und gleichzeitig deutlich machen, wie aktuell August
Macke und der Rheinische Expressionismus sind und was sie für uns heute
bedeuten können. Das Museum August Macke Haus ist ein offener, lebendiger Ort
in der Stadt, der zu Begegnungen und zum aktiven Austausch einladen soll.“
Seit Anfang Oktober ist Dr. Friederike Voßkamp als Direktorin des Museum August
Macke Haus im Amt. Sie trat die Nachfolge von Dr. Klara Drenker-Nagels an, die die
Leitung des Hauses nach 22 Jahren übergeben hat. Zuvor war die promovierte
Kunsthistoriker als Sammlungsleiterin und stellvertretende Direktorin im Max Ernst
Museum Brühl des LVR tätig und kuratierte dort zuletzt die derzeitige Ausstellung
„Alberto Giacometti – Surrealistische Entdeckungen“ in Zusammenarbeit mit der
Fondation Giacometti Paris.
Dr. Friederike Voßkamp (*1986) studierte Kunstgeschichte, Archäologie und
Öffentliches Recht an den Universitäten in Heidelberg und Athen sowie Museologie an
der École du Louvre Paris. Sie publizierte zahlreiche Katalogbeiträge und Texte zur
Kunst der Moderne und der Gegenwart und nahm Lehraufträge an den Universitäten in
Bristol (UK) und Bonn wahr. Ihre Dissertation zu einem motivgeschichtlichen Thema
der frühen Moderne wurde mit dem August Grisebach Preis der Universität Heidelberg
ausgezeichnet. Für die Ausstellung und die Publikation „Ruth Marten – Dream Lover“
erhielt sie zusammen mit Dr. Jürgen Pech den Justus Bier Preis für Kuratoren 2019
Ulrike Theusner – Schattenseiten
10.4. – 17.8.2025
In ihren farbgewaltigen expressiven Arbeiten behandelt die Künstlerin Ulrike Theusner
(*1982) die Großstadterfahrung der Generationen X bis Z, die Welt des Theaters und
der nächtlichen Vergnügungen, die Natur fernab des digitalen Rauschens sowie den
Menschen selbst. Die spontan wirkenden Motive, die sie in vibrierendem Zeichenstrich
einfängt, erönen eine kaleidoskopartige Sicht auf unsere moderne Gesellschaft,
die sich auf den zweiten Blick als oftmals düstere, trügerische Vision entpuppt. Dabei
wählt die Künstlerin Themen, die auch das Werk des expressionistischen Künstlers
August Macke kennzeichnen wie Porträts, Landschaften oder Stadtansichten.
Gleichzeitig nutzt sie eine vergleichbar intensive, zunächst positiv erscheinende
Farbigkeit, die bei näherer Betrachtung jedoch kippt, subversiv unterlaufen und
bisweilen ins Groteske verzerrt wird.
Die Ausstellung präsentiert rund 80 Arbeiten, darunter Zeichnungen, Druckgrafiken
und Gemälde, und bietet damit eine zeitgenössische Perspektive auf das
expressionistische Schaen von August Macke. Ein direkter Dialog wird in Mackes
ehemaligem Atelier im Künstlerhaus hergestellt. Hier ist mit Theusners installativer
Arbeit Eden (2017) eine künstlerische Intervention vorgesehen, die neben dem
gemeinsam von August Macke und Franz Marc erschaenen Wandbild Paradies
gezeigt wird. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter zweisprachiger
Katalog (dt./engl.).
Macke & Friends – Stimmen zur Sammlung
4.9.2025 – 1.3.202
Ab Herbst 2025 widmet sich das Museum August Macke Haus nach der zur Eröffnung
des Erweiterungsbaus gezeigten Präsentation „Begegnungen in Bildwelten“ 2017/18
erneut der eigenen Sammlung, die Werke von August Macke und zahlreichen
Künstlerinnen und Künstlern des Rheinischen Expressionismus vereint.
Der im Rheinland aufgewachsene August Macke gilt nicht nur als einer der
wegweisenden Künstler des Expressionismus, sondern auch als bedeutender
Netzwerker und kulturpolitischer Akteur, der es verstand, national wie international
Künstlerkolleg:innen, Museumsleute, Galerist:innen, Kunstkritiker:innen und
Sammler:innen zusammenzuführen und ein gewichtiges Zentrum des
Expressionismus im Rheinland aufzubauen.
Die Ausstellung versammelt über 60 ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung des
Museums, darunter neben August Macke wichtige Vertreter:innen aus seinem
künstlerischen Umfeld wie Hans Thuar, Paul Adolf Seehaus, Marta Worringer,
Marie von Malachowski-Nauen oder Max Beckmann. Verbunden werden die Werke
mit Stimmen und Meinungsbildern von Bonner Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur,
Wissenschaft und Unternehmen, die in textlicher bzw. audiovisueller Form in der
Ausstellung und im Begleitkatalog erscheinen.
Mehr unter: www.august-macke-haus.de